Syntropische  Waldgärten



Syntropische Landwirtschaft

Was ist syntropische Landwirtschaft und warum meinen wir, dass sie sich für die Casamance eignet?

Syntropie in der Landwirtschaft bedeutet
* Höchste Biodiversität und Vielfalt
* Sehr hohen Nutzen für den Menschen und das gesamtes Ökosystem
* Inte
nsives Anbaukonzept mit der Natur als Vorbild
* Hohe Produktivität durch ein halboffenes Waldsystem

Wir möchten eine große Bandbreite an bislang im Senegal wenig bekannten Obstbäumen und Gemüse pflanzen.
Durch die unterschiedlichen Wachstums- und Reifeprozesse kann das ganze Jahr über geerntet werden.
Dadurch steigt die Ernährungssicherheit sowie die Nahrungsvielfalt enorm an.

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Die Menschen auf den Dörfern bekommen so die Möglichkeit, die Selbstversorgung für ihre Familie weiter auszubauen.
Überschüsse können verkauft werden, wodurch Extra-Einkommen erzielt wird.

Gerade in den Monaten nach der Regenzeit herrscht bei vielen Menschen eine sehr einseitige Ernährung vor, da das meiste Obst und Gemüse zu dieser Zeit zu horrenden Preisen aus Übersee importiert werden muss.

selbstversorgung fördern


Wir von der Lebensinsel Casamance möchten
neue Schritte in die Selbstversorgung und damit Unabhängigkeit für die Dorfbewohner wagen und unsere Erkenntnisse der syntropischen Landwirtschaft in dieser Klimazone an die Menschen der Region weitergeben.

Auf diese Weise können eines Tages viele weitere kleine Lebensinseln enstehen, die sich wie ein Flickenteppich über die gesamte Casamance hinweg ausbreiten werden.


Syntropie bedeutet im Griechischen

"MIteinander, zusammen"


Die syntropische Landwirtschaft beruht auf der Idee, dass verschiedene Pflanzen sich gegenseitig schützen, unterstützen und Nährstoffe zur Verfügung stellen.

Sie besteht also immer aus Mischkulturen und ist damit genau das Gegenstück zu den überall propagierten Monokulturen.
In diesem sogenannten Agroforst liefern die verschiedenen Bäume und Gräser vor allem organisches Material zur Verbesserung der Bodenqualität und der Feuchtigkeit.
Die syntropische Landwirtschaft verzichtet auf extern zugefügten Dünger, Pestizide und Insektizide und ist damit 100% organisch.

Die Aufgabe des Menschen ist es, den Waldgarten zu planen, anzulegen und anschliessend regelmäßig durch gezieltes Stutzen zu pflegen.
(nach https://amazonian-future.de/syntropie)


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Kooperation statt konkurrenz

 

«Die derzeitige Form der Landwirtschaft beruht auf Konkurrenz und kaltem Wettbewerb, was dazu führt, dass sich die Unterworfenen verschließen, denn niemand will ausgebeutet werden.
Das führt zu Knappheit, und Knappheit führt zu Krieg, und Krieg führt in den Bankrott und den Tod.
Durch die Verwirklichung meiner Vorschläge könnte der Mensch zu einem segenschaffenden, bereichernden Element werden für das Leben auf unserem Planeten. (…)
Mein System der syntropischen Landwirtschaft beruht auf bedingungs­loser Liebe und Kooperation. Dadurch öffnen sich alle Teile des Systems und geben ihr Bestes, und das kreiert Reichtum und Über­fluss.
Das ist die Voraus­setzung für Frieden, und Frieden bedeutet Leben.»

 

(Interview mit Ernst Götsch auf https://amazonian-future.de/syntropie)

 

 

«Der Boden ist es, der uns trägt und ernährt, der uns Halt gibt und aufrecht stehen lässt.
Wenn der Boden krank ist, wird auch der Mensch krank.
Wenn der Boden verarmt, verarmen auch die Menschen – auf allen Ebenen.
»
(Lucy Maschler)

 

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 Natürliche Landwirtschaft


EIne ähnliche Philosphie vertritt die in den Neunziger Jahren vom Japaner Fukuiot geprägte neue Herangehensweise der natürlichen Landwirtschaft. 

Fukuoka erkannte, dass die Natur perfekt ist, so wie sie ist.
Er glaubte, dass Probleme in der Natur nur entstehen, wenn Menschen versuchen, die Natur zu verbessern und das Land nur zu ihrem eigenen Nutzen bearbeiten.
Er wurde zu einem Verfechter der archaischen Anbaumethoden von traditionellen Völkern für den Anbau von Direktsaat und von Nicht-Herbizid-Getreideanbau durch die Schaffung einer besonderen Anbaumethode, die gemeinhin als „Natürliche Landwirtschaft“ oder „Nichts-Tun-Landwirtschaft“ bezeichnet wird.

Die Natur ist in der Lage, sich selbst zu erhalten. Sie bedarf menschlicher Eingriffe nicht.


die vier prinzipien

 
Erstes Prinzip:    Kein Pflügen oder Umgraben des Bodens
Der Boden kultiviert und regeneriert sich von selbst.

Zweites Prinzip:    Kein chemischer Dünger oder kommerzieller Kompost
Natürliche Dünger wie bodendeckende Pflanzen und andere Leguminosen werden eingesetzt.

Drittes Prinzip:    Kein Jäten durch Bodenbearbeitung und keine Herbizide
Wildkräuter und Gräser werden durch das Ausstreuen von Stroh und durch das Anpflanzen von bodendeckenden Pflanzen vermindert.

Viertes Prinzip:     Keine Abhängigkeit von chemischen Pestiziden.
Der natürliche Balanceakt der Natur verhindert, dass eine Spezies die Oberhand gewinnt.

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